Auf unserer Rucksackreise durch China ging es 1988 auch zu den Minggräbern und zur Chinesischen Mauer. Zu unserer Ausflugsplanung nannte man uns in unserem Hotel in Peking eine Straßenkreuzung, an der frühmorgens Busse zu den Attraktionen im Norden aufbrechen sollten und es gefiel uns sofort, statt per Taxireise mit einer einheimischen Besichtigungstour in den Norden Pekings zu reisen. Geplant getan, an der genannten Kreuzung gab es einen kleinen Shop,. in dem wir Tickets für den Bus erwerben konnten und dann ... waren wir die Exoten im Bus und erhielten sofort viele verwunderte und erstaunte Blicke von den chinesischen Mitreisenden. Es waren auch nur noch getrennte Plätze im Bus frei und während Karin im Heck Platz fand, saß ich in der Mitte neben zwei Chinesinnen, bei denen mein chinesisches Sprachvermögen zwar völlig versagte - aber mein kleines Vokabelheft ihre Neugier erregte und sofort gab es viel Schmunzeln und Gelächter in meinem Umfeld, da man sich über meine "gekrakelten" chinesischen Schriftzeichen amüsierte. Der chinesische Reiseleiter adoptierte uns sofort und immer wenn es separate Tickets zu kaufen gab, z.B. für die Minggräber, passte er auf, dass wir nicht zu kurz kamen.
Die freundliche Chinesin neben mir im Bus half schließlich Karin und mir, bei dem Gedränge um die einzelnen Ausstellungsstücke in den besuchten Museen immer einen guten Platz zu finden und der Reiseführer ließ sich bei der Mittagspause in einer Cafeteria meine Geldbörse zeigen, entnahm ihr ein paar Renminbi und erstand uns an der Theke einige wohlschmeckende Speisen, die wir ohne Hilfe wohl nicht hätten erstehen können - alles war köstlich.
Die Tour hat sich sehr gelohnt - nicht nur in fotografischer Hinsicht. Wir waren von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Chinesen sehr beeindruckt und nicht nur, weil wir von allen rund 40 Teilnehmern der Tour per Handschlag verabschiedet wurden.
Comments1
Reisende erfahren mehr als Touristen
Beeindruckende Fotos und toll, wie Ihr China "original" erleben und erfahren konntet. Auch wenn es etwas hochtrabend klingt, aber so können Reisen über das gegenseitige Kennenlernen zur Völkerverständigung beitragen gemäß C. K. Chesterton: "Der Reisende sieht Dinge, die ihm unterwegs begegnen, der Tourist sieht das, was er sich vorgenommen hat zu sehen."